Der Holzvorrat in deutschen Wäldern ist im europäischen Vergleich sehr hoch. Mit einem Vorrat von 335 Kubikmetern pro Hektar liegt Deutschland nach der Schweiz und Österreich an der Spitze der europäischen Länder.1 Seit der dritten Bundeswaldinventur 2021 vor zehn Jahren ist er konstant geblieben.
Mit 3,7 Milliarden Kubikmeter Gesamtvorrat steht im deutschen Wald mehr Holz als in jedem anderen Land der Europäischen Union. Das Thünen-Institut hat diese Zahl veranschaulicht: Mit dem Holzvorrat Deutschlands könnte man einen drei mal drei Metern massiven Holzturm bis zum Mond bauen.
In den Bundesländern stehen die höchsten Vorräte je Hektar in Bayern mit 355 m3 je Hektar gefolgt von Schleswig-Holstein mit 352 m3 je Hektar, die niedrigsten in Sachsen-Anhalt mit 239 m3 je Hektar und in Nordrhein-Westfalen mit 269 m3 je Hektar.
Der Holzzuwachs ist mit 9,4 m³ je Hektar und Jahr oder 101,5 Mio. m³ pro Jahr um Vergleich zu vor zehn Jahren gesunken: 2012 waren es noch 11,2 m³ je Hektar und Jahr oder 121,6 Mio. m³ pro Jahr). Von den weit verbreiteten Baumarten hat die Fichte mit 13 m³ pro Jahr und Hektar den größten Zuwachs. Mit 8,7 m³ bzw. 8,1 m³ pro Jahr und Hektar folgen Kiefer bzw. Buche.
Insgesamt wachsen jedoch Douglasien mit 15,4 m³ pro Jahr und Hektar am schnellsten, gefoltgt von Tannen mit 14,7 m³ pro Jahr und Hektar. Allerdings machen diese Baumarten zusammen nur 4,3 Prozent der Waldfläche in Deutschland aus.2
Das Wachstum eines Baumes ist abhängig von Standort, Konkurrenz, Baumart und Alter. Es gibt schneller wachsende und langsamer wachsende Baumarten.
Der durchschnittliche Holzzuwachs wird durch die Zusammensetzung der Baumarten und der Altersstruktur dieser bestimmt. Der aktuell starke Zuwachs lässt sich vor allem durch die Aufforstungen in der Nachkriegszeit in den 1950er-Jahren erklären. Diese Bäume sind nun circa 60 Jahre alt und die Wälder deshalb aktuell in ihrem produktivsten Alter.