Die Entwicklung des Weihnachts-/Christbaumes hat keinen eindeutigen Anfang, sondern setzt sich aus Bräuchen verschiedener Kulturen zusammen. Lorbeer- und Tannenzweige wurden schon bei den Römern zum Jahreswechsel angebracht, um sich gegen Krankheit oder böse Geister zu schützen. Auch das Behängen der Bäume mit Äpfeln hat eine lange Tradition, die an den Sündenfall und die Befreiung des Menschen von der Erbsünde erinnern soll.
Die erste Erwähnung eines Christbaumes stammt aus dem Jahr 1419. Die Freiburger Bäckerschaft hatte einen Baum mit allerlei Naschwerk, Früchten und Nüssen behängt, den die Kinder nach Abschütteln an Neujahr plündern durften. Anderen Überlieferungen sagen, dass in Riga 1510 auf einem öffentlichen Platz der erste geschmückte Weihnachtsbaum aufgestellt wurde. Noch heut erinnert eine Gedenktafel in Riga an dieses Ereignis. Erst 120 Jahre später, 1539, gibt es wieder einen urkundlichen Beleg, über einen Weihnachtsbaum im Straßburger Münster.
Einige Historiker sehen den Beginn der Weihnachtsbaumtradition Anfang des 17. Jahrhunderts, als die Weihnachtsbäume zum ersten Mal neben mit Süßem und Äpfeln auch mit Kerzen geschmückt wurden. 1611 soll die Herzogin Dorothea Sibylle von Schlesien den ersten Weihnachtsbaum mit Kerzen aufgestellt haben. 1775 führte Johann Wolfgang von Goethe den Weihnachtsbaum am Hofe zu Weimar ein. Tatsächlich taucht 1774 in Goethes Werk "Die Leiden des jungen Werthers" zum ersten Mal in der deutschen Literatur der Weihnachtsbaum auf.
Da der Weihnachtsbaum lange Zeit als heidnischer Brauch von der katholischen Kirche abgelehnt wurde, wurde er erst im 19. Jahrhundert – ausgehend vom Adel – als Mittelpunkt des Weihnachtsfestes zum Volksbrauch. Der Vatikan konnte sich lange Zeit mit dem Weihnachtsbaum nicht anfreunden. Erst seit 1982 steht ein geschmückter Baum auf dem Petersplatz in Rom. Seitdem erkenne die katholische Kirche das Symbol offiziell an.
Um 1830 wurden die ersten Christbaumkugeln geblasen. 1878 wurde Lametta in Nürnberg entwickelt und brachte dem baum winterlichen Glanz. Die Auswanderer des 18. Jahrhunderts nahmen die Tradition mit nach Amerika, von wo aus sie sich über die ganze Welt verbreitete. 1891 wurde der erste Weihnachtbaum mit elektrischer Beleuchtung vor dem Weißem Haus des Präsidenten Benjamin Harrison in Amerika aufgestellt und seitdem ist der Brauch offiziell "amerikanisch".