Aktuell sind 31 Prozent der weltweiten Landoberfläche sind mit Wäldern bedeckt – das entspricht einer Fläche von vier Milliarden Hektar, vom Meeresniveau bis etwa 3.800 Meter Höhe. Wo das Klima zu trocken, zu kalt oder zu rau ist, werden die Wälder durch Grasland, Moore, Tundren und Trockengebüsche ersetzt. Neben einer ausreichenden Wasserversorgung und Windschutz benötigen Wälder eine genügend lange Vegetationsperiode mit Jahresdurchschnittstemperaturen nicht unter zehn Grad Celsius.
Nach dem FAO-Waldbericht 2020 sind etwa 34 Prozent des weltweiten Waldbestandes Urwälder. Mehr als die Hälfte davon (61 Prozent) befindet sich in Brasilen, Kanada und Russland. Rund 59 Prozent sind natürliche Wälder, die durch menschliches Handeln beeinflusst sind und sieben Prozent sind Waldplantagen.
Da Urwälder als Ökosysteme einzigartig sind, eine besondere Bedeutung für die Biodiversität haben und für viele natürliche Kreisläufe unverzichtbar sind, ist ihre Zerstörung ein besonderes Problem.
Die veränderte Nutzung hat unter anderem beträchtliche Treibhausgasemissionen zur Folge. Denn in den Böden und Wäldern sind große Mengen Kohlenstoff gespeichert, die bei der Abholzung Kohlendioxid in die Atmosphäre abgegeben werden. Zudem fallen die alten Baumbestände, die für die Akkumulation von Kohlenstoff besonders wichtig sind, auch für die Zukunft aus.
Der weltweite Waldbestand ist sehr unterschiedlich verteilt. Im Jahr 2020 entfielen auf die fünf Staaten mit dem größten Waldbestand 54 Prozent des weltweiten Waldbestandes.
Den größten Waldbestand haben Russland, Brasilien und Kanada. Darauf folgen die USA, China, Australien, die Demokratische Republik Kongo, Indonesien, Peru und Indien.
Grob lassen sich vier große Waldökotypen voneinander unterscheiden: Boreale Wälder, Gemäßigte Wälder, Subtropische Wälder und Tropische Wälder.
Die Übergänge zwischen diesen Hauptwaldtypen sind fließend, so dass eine genaue Abgrenzung kaum möglich ist. Jeder dieser Waldtypen umfasst eine Reihe verschiedener Waldformationen.
Ganz im Norden der Erdhalbkugel erstreckt sich von Skandinavien über die sibirische Taiga und Alaska bis in weite Teile Kanadas hinein das breite Band des umfangreichsten geschlossenen Waldgebietes der Erde: des borealen Nadelwaldes.
Hier folgen auf lange kalte und schneereiche Winter kurze und teilweise recht warme Sommer. Wenige Nadelbaumarten herrschen vor, überwiegend Fichten-, Kiefern-, Lärchen- und Tannenarten. Laubbäume wie Birke oder Pappel finden allenfalls als Erstbesiedler („Pionierbaumarten“) auf Kahlflächen Lebensraum. Die Fläche der borealen Wälder beträgt 1,4 Milliarden Hektar.
In unseren Breiten, also den Wäldern der gemäßigten Zonen, wachsen außer Nadelwäldern und Mischbeständen auch ausgedehnte reine Laubwälder mit den Hauptbaumarten Buche, Eiche, Ahorn und Esche. Je kürzer die Vegetationszeiten im Wald sind, desto mehr nimmt die Konkurrenzkraft der Nadelbäume gegenüber den Laubbäumen zu.
In den Laubwäldern unserer Klimazone finden wir daher mit steigender Höhenlage immer mehr Nadelbäume beigemischt. Der Bergmischwald aus Buche, Tanne und Fichte gilt hierzulande als die wuchskräftigste Waldformation.
Mit steigender Höhe beherrscht die Fichte dann den Waldaufbau, zum Beispiel im Alpenraum, im Bayerischen Wald und im Harz. In den Alpen und den Sudeten tritt als Besonderheit noch die Lärche hinzu. Die Wälder der gemäßigten Breiten bedecken 0,7 Milliarden Hektar Landfläche.
In einem Bereich von etwa zehn Grad nördlich und südlich des Äquators wächst der tropische Regenwald. Heute gibt es noch circa 1,8 Milliarden Hektar Tropenwald, leider mit absteigender Tendenz. Auffälligstes Merkmal ist seine fast unglaubliche Artenvielfalt. Auf einem Hektar (100 m x 100 m) findet man selten weniger als 40 häufig, jedoch über 100 Baumarten vereint. Dazu kommen dann noch die unzähligen sonstigen Pflanzenarten und eine reiche Tierwelt.
Trotz der großen Vielfalt reagiert der tropische Regenwald sensibel auf Einwirkungen von außen. Dies liegt vor allem daran, dass er seine Nährstoffe zum überwiegenden Teil der Biomasse und nicht dem Mineralboden entnimmt. Denn diese Wälder wachsen auf Böden, die vollständig verwittert und nährstoffarm sind. Ein solcher kurzgeschlossener Kreislauf aus Wachstum und Verrottung ist besonders empfindlich gegenüber Störungen, wie sie in weiten Bereichen der Tropen, zum Beispiel durch Brandrodung zur Gewinnung von Ackerland, an der Tagesordnung sind.
Es folgen in der Regel irreversible Bodenschäden, die eine Wiederbewaldung ausgesprochen schwierig machen. Regenwaldähnliche Ökosysteme wiederherzustellen ist daher im Gegensatz zu unseren mitteleuropäischen Ökosystemen nahezu unmöglich.
Auch subtropische Regenwälder sind geprägt von einer ganzjährigen Vegetationsperiode. Der jährliche Niederschlag liegt bei etwa 1.500 Millimeter bis über 2.000 Millimeter. Sie liegen im an den Ostseiten der Kontinente im küstennahen Südostbrasilien, im Osten Südafrikas, an der Südostküsten Australiens und im nordöstlichen Südostasien vor. Subtropischen Feuchtwälder und Lorbeerwäldern sind die typische Vegetationsformation der Subtropen.